Deutsche Verlage: Henrich Publikationen und mehr

January 21, 2022
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In Deutschland gibt es sehr viele Verlage, die teils eigenständig und teils als Subunternehmen für Verlagsgruppen arbeiten. Dabei gibt es Verlage für Lyrik, Belletristik, Sachbücher, Zeitschriften, Magazine, Zeitungen und vieles mehr. Auch spezielle Verlage für E-Books und Hörbücher gibt es. Henrich Publikationen ist dabei ein Verlag für Fachzeitschriften, die sich jeweils an eine spezialisierte Zielgruppe richten. In diesem Beitrag zeigen wir auf, wie die Verlagslandschaft in Deutschland aussieht und welche Besonderheiten es bei einzelnen Publikationshäusern gibt.

Seit wann gibt es deutschsprachige Verlage?

Seit wann gibt es eigentlich Unternehmen, die sich darauf spezialisieren, das geschriebene Wort zu vermarkten? Man möchte meinen, dass solche Angebote mit der Industrialisierung aufkamen, aber das ist weit gefehlt. Denn der älteste deutschsprachige Verlag wurde bereits 1488 in Basel, Schweiz gegründet. Es handelt sich um den Schwabe Verlag, ein bis heute bestehendes Familienunternehmen, das seit 2017 auch einen Sitz in Berlin unterhält. Auf deutschem Grund ist einer der ältesten Verlage der Kösel-Verlag, der 1593 gegründet wurde. Seit 2005 gehört er zur Penguin Random House Verlagsgruppe.

Die Spezialisierung der Verlage im deutschsprachigen Raum

Henrich Publikationen – Verlag für acht Fachmagazine

Ebenfalls als spezialisiert bezeichnen kann man den Verlag Henrich Publikationen. Der Fachverlag wurde 2010 vom Hanser Verlag aufgekauft und 2020 geschlossen. Insgesamt 40 Redakteurinnen und Redakteure für acht Fachmagazine verloren damit ihren Job. Als Grund wurde die Covid-19-Pandemie angegeben, die unter anderem dazu geführt hat, dass es weniger Leute in Kaufhäuser, Supermärkte, Bahnhöfe und andere Verkaufsstätten für Magazine zog. Die sowieso schon schwachen Auflagen wurden also um ein Vielfaches weniger erworben und dem Hanser Verlag gingen so die Einnahmen aus.

Zum Angebot von Henrich Publikationen gehörten bis dahin acht Fachzeitschriften, die über die genannten Absatzwege sowie über ein Abonnement bezogen werden konnten. Da sie sehr spezifische Themen behandelten, erklären sich die niedrigen Verkaufszahlen und das Ausbleiben der Verkäufe durch eine Interessenverschiebung bzw. Budget-Umplanung in den Zielgruppen. Bei den Henrich Publikationen handelte es sich um die folgenden Fachblätter:

  • Automation – Eine 8-mal im Jahr erscheinende Zeitschrift über Automatisierungstechnik, Fertigungs- und Prozessautomatisierung
  • BBR, Bänder Bleche Rohre – Eine 7-mal im Jahr erscheinende Fachzeitschrift für die Industrie rund um Bänder, Bleche, Rohre, Draht, Profile und deren Verarbeitung
  • Energiespektrum – Eine 7-mal im Jahr erscheinende Fachzeitschrift für die Stadtwerke, Kommunen, Industrie, Immobilienunternehmen, Investoren und andere Personen, die mit Energieversorgung zu tun haben
  • G+H – Eine 6-mal im Jahr erscheinende Fachzeitschrift zu den Themen Gebäudetechnik und Handwerk, welche vor allem im Bereich des Elektrohandwerks als „Premiummagazin“ bezeichnet wurde
  • :K – Eine 8-mal im Jahr erscheinende Fachzeitschrift rund um die Kompetenz für Konstrukteure mit Zielgruppen im Ingenieurswesen, in Konstruktion, Produktentwicklung, Projektmanagement, Vorarbeit, Fertigungsplanung, Einkauf, Vertrieb und Geschäftsführung
  • Logistik Journal – Eine 6-mal im Jahr erscheinende Fachzeitschrift, welche sich an alle Interessierten aus der logistischen Prozesskette richtete
  • Maschine + Werkzeug – Eine 10-mal im Jahr erscheinende Fachzeitschrift aus dem Fachbereich des Maschinen- und Anlagenbaus
  • iQuadrat – Eine 2-mal im Jahr erscheinende Sonderpublikation, welche fünf der genannten Titel als interdisziplinäre Beilage zu den Themen Instandhaltung, Service und Industrie diente

Das Wohlergehen großer und kleiner Verlage

Die wirtschaftliche Gesamtsituation sowie die Möglichkeiten für den Vertrieb der eigenen Publikationen stellen Verlage seit jeher auf die Probe. Nicht nur eine Pandemie, sondern auch der literarische und intellektuelle Zeitgeist sowie Konkurrenzangebote wie das Internet sorgen dafür, dass Verlagshäuser und Publizierende am Puls der Zeit bleiben müssen. Die einen Verlage trifft das mehr, die anderen weniger. Während der Verlag Henrich Publikationen in 2020 zu Beginn der Coronavirus-Pandemie geschlossen wurde, kaufte z. B. der niederländische Brill Verlag während der Pandemie in 2021 zwei andere Verlage auf. Dazu muss gesagt werden, dass es sich um einen börsennotierten Wissenschaftsverlag handelt – mit 32,18 Millionen Euro Umsatz und genügend Rücklagen.

Die Liste deutschsprachiger Verlage in verschiedenen Ländern

Die oben genannten Daten sowie viele weitere interessante Informationen rund um das deutschsprachige Verlagswesen kann man u. a. bei Wikipedia entdecken. Dort haben engagierte Menschen mehrere Listen mit Verlagen sowie einzelnen Informationen zu diesen zusammengetragen. Es finden sich in alphabetischer Reihenfolge die Verlage in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Weiterhin werden in deutscher Sprache publizierende Unternehmen aus Belgien, Liechtenstein, Luxemburg, den Niederlanden, Italien und Schweden genannt. Viele sind mit eigenen Beiträgen verlinkt und man findet auch alle Hinweise zum Gründungsjahr, zu Übernahmen oder Schließungen. Ein Quell des Wissens für alle Fans des Verlagswesens.

Zusammenfassung zu deutschen Verlagen und der Print-Wirtschaft

Ob Buch, Magazin, Fachzeitschrift, Tageszeitung oder Kinderbücher – Verlage haben eine große gesellschaftliche sowie kulturelle Bedeutung. Einige dieser Unternehmen können sich seit hunderten Jahren am Markt halten, ein paar wachsen stetig und einige gehen bei spontanen Marktveränderungen direkt unter. Die Print-Wirtschaft lebt von Konkurrenz und Wandel und erstreckt sich schon längst auch in digitale Bereiche. Die Henrich Publikationen gibt es mittlerweile nicht mehr, aber dennoch finden Interessierte genug Material aus den oben aufgezeigten Fachgebieten, welche der Verlag mit entsprechenden Magazinen und Zeitschriften bediente. Wir hoffen, dass die Redakteurinnen und Redakteure mittlerweile neue Anstellungen haben.